Brennschneiden

Was ist autogenes Brennschneiden?

Das autogene Brennschneiden zählt zu den thermischen Trennverfahren und eignet sich ausschließlich für un- und niedriglegierte Stähle. Eine Sauerstoff-Brenngas-Flamme erhitzt den zu schneidenden Werkstoff auf Zündtemperatur. Durch zugeschalteten Sauerstoff verbrennt das Material zu Schlacke, die aus der Schnittfuge ausgeblasen wird. Durch die Verbrennungsreaktion wird neue Energie frei, welche das Material in der Schnittfuge oberhalb der Zündtemperatur hält und somit die Verbrennung aufrecht erhält. Entscheidend für die Brennschneideignung des Werkstoffes ist, dass die Entzündungstemperatur unterhalb seines Schmelz­punktes liegt, die Schmelz­punkte der Oxide unterhalb der Schmelz­temperatur des Werkstoffes liegen und im möglichst dünn­flüssigen Zustand aus der Schnittfuge geblasen werden können.

Diese Voraussetzungen sind besonders bei unlegierten Stählen mit sehr geringen Kohlenstoffgehalt gegeben. Mit steigendem Kohlenstoffgehalt und Anteil der Legierungselemente sinken die Brennschneideignung sowie die Schneidqualität. Gegenüber dem Plasma- und Laserschneiden ist dieses Verfahren vor allem für den mittleren und größeren Materialdickenbereich vorteilhaft. Der Anwender profitiert dabei von geringen Investitions- und Verschleißteilkosten und kann mehrere Brenner – auch zum Fasenschneiden mit bis zu drei Brennern an einem Aggregat – ökonomisch einsetzen. Aufgrund des hohen Wärmeeintrages entsteht am Material jedoch eine große wärmebeeinflusste Zone. Die Folge sind Materialverzug, geringe Maßhaltigkeit und teilweise Bartbildung, die eine Nachbearbeitung des Schnittes nach sich ziehen. Weiterhin ist die geringe Schneidgeschwindigkeit bei dünnen bis mittleren Blechen und die lange Einstechdauer nachteilig.